Hongkong: 25 Jahre erfolgreicher Weg aus der Kolonialzeit
Am 1. Juli begeht Hongkong den 25. Jahrestag der Beendigung des kolonialen Jochs. Die Bedeutung des Jahrestages für die Stadt und China überhaupt wird auch dadurch unterstrichen, dass nach Agenturmeldungen Präsident Xi Jinping sowohl an einem Treffen anlässlich des 25. Jahrestages der Rückkehr Hongkongs nach China als auch an der Eröffnungsfeier der sechsten Amtszeit der Regierung der Sonderverwaltungszone Hongkong teilnehmen wird.
Ja, China und seine Sonderverwaltungszone haben allen Grund, dieses Datum mit einer würdigen Feier zu begehen. Erinnern wir uns: Hongkong wurde im 19. Jahrhundert China durch die Briten mit militärischer Gewalt entrissen. Imperialismus und Kolonialismus bescherten China ein Jahrhundert der Schande und Demütigungen. Auch nach allgemeinem Ende des dunklen Zeitalters des Kolonialismus‘ mit Abschluss des 2. Weltkrieges hatten die Briten die Rückgabe Hongkongs, die Wiederherstellung des rechtmäßigen Zustandes hinausgezögert. Zu sehr hatten sie Gefallen an dem Juwel im Perlflussdelta gefunden, zu sehr die wirtschaftlichen Vorteile ihrer Vorherrschaft schätzen gelernt. Dabei hatte selbst das China nicht unbedingt gewogene deutsche Nachrichtenmagazin diese Herrschaft als „150 Jahre arrogante Gutsherrenzeit“ umschrieben.
Geprägt ist die Rückkehr Hongkongs durch die Formel „Ein Land, zwei Systeme“ durch seine Einstufung als Sonderverwaltungszone Chinas. Die Stadt behält demnach für 50 Jahre - also bis 2047 - eine freie Marktwirtschaft, eine eigene Währung sowie ein eigenes politisches und rechtliches System. Nach der Rückgabe erhielt Hongkong ein Grundgesetz, das politisches System, Wirtschaft und Justiz regelt. Geschaffen waren damit sehr gute Startbedingungen für die weiteren Weg Hongkongs als Brücke zwischen Festlandchina und den anderen Ländern der Welt. Ferner als herausragendes globales Finanz- und Schiffahrtszentrum. Und dies vor dem Hintergrund seiner Einstufung als einer der freiesten Wirtschaftsplätze der Welt durch höchst renommierte Institutionen.
Allerdings war der weitere Weg zunächst einmal überschattet durch Straßenterror, durch dunkle Kräfte, die mit Gewaltexzessen den Weg Hongkongs in die Zukunft unterminieren wollten. Die Vermutung, dass diese Kräfte gesteuert oder zumindest unterstützt wurden durch Einrichtungen in den USA und deren gehorsame Helfershelfer, liegt nahe. Und was den Umgang mit solchen Kräften betrifft, lassen sie mich auf weise Worte des emeritierten, auf Frieden und Ausgleich bedachten „deutschen“ Papstes Benedikt XVI. (Joseph Ratzinger) zurückgreifen, dem einmal auf seinem früheren Lebensweg als Professor bei der Vorlesung durch gewaltbereite studentische Rollkommandos das Mikrofon entrissen wurde, der niedergebrüllt wurde. Ratzinger kommentierte dies mit den Worten, „dass es unmöglich ist, mit dem Terror zu diskutieren, und dass eine Diskussion mit dem Terror Zusammenarbeit bedeutet.“ Dies hat man auch in Hongkong erkannt und in Kooperation mit der chinesischen Zentralregierung die erforderlichen Sicherheitsbestimmungen erlassen, wie sie in den meisten Staaten der Welt üblich sind. Diese Übereinstimmung wird übrigens von denjenigen Kräften, die nicht müde werden, „Giftpfeile“ gegen diese Gesetze zu verschießen, geflissentlich verschwiegen. Geht es diesen Kräften doch nicht um die Gesetze selbst, sondern um Störungen des Erfolgsweges von Hongkong und China überhaupt. Aber Hongkong wird seinen erfolgreichen Weg nach Beendigung des kolonialen Jochs weiter beschreiten, als Stadt selbst und als Mitglied der dynamischen Greater Bay Area. Und zwar unbeschadet vom „Heulen und Zähneknirschen“ dunkler Mächte. In diesem Sinne: Glückwunsch und Glückauf Hongkong, auf die nächsten 25 Jahre!
Dr. Michael Borchmann
Ministerialdirigent a.D. (Land Hessen), früherer Abteilungsleiter (Director General) Internationale Angelegenheiten
Mitglied des Justizprüfungsamtes Hessen a.D.
Senior Adviser der CIIPA des Handelsministeriums der VR China