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China entwickelt eigene künstliche Lunge

cri2021-12-15 08:00:00
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Im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie ist das Gerät zur Beatmung, oder wissenschaftlich ausgedrückt: zur extrakorporalen Membran-Lungenoxygenierung (kurz ECMO) zusehends in den Vordergrund gerückt, da es allgemein als „lebensrettendes Gerät“ für schwerkranke Patienten gilt. Vor kurzem hat das von chinesischen Forschern entwickelte ECMO die klinische Phase erreicht, was die langjährige Abhängigkeit von Importen und den hohen Preis des Geräts durchbrechen und die Verbreitung der ECMO in Basis-Krankenhäusern fördern soll, damit mehr Patienten davon profitieren können.

Ein „kleiner Würfel“ von weniger als 0,5 Quadratmetern Größe, der mit mehreren speziell entwickelten Kathetern verbunden ist und nur sechs Kilogramm wiegt – das ist die schlichte Form des ersten von China selbständig entwickelten ECMO. Nicht nur die Kernkomponenten wurden von chinesischen Forschern entwickelt, sondern das Gerät ist Forschern zufolge auch viel kleiner und leichter als seine importierten Gegenstücke, so dass es tragbar ist und sich besonders für den Notfalltransport bei Rettungseinsätzen eignet.

ECMO, gemeinhin als „künstliche Lunge“ bekannt, ist eine der weltweit fortschrittlichsten lebenserhaltenden Technologien. Eine seiner wichtigsten Funktionen besteht darin, Patienten mit akutem oder schwerem Herz- oder Lungenversagen extrakorporal zu beatmen und zu versorgen, wodurch wertvolle Zeit für die Wiederbelebung gewonnen werde.

Nach dem Ausbruch von COVID-19 im Jahr 2020 war die Zahl der ECMOs völlig unzureichend, da die Zahl der schwer Erkrankten weiter anstieg. Damals wurden die ECMO-Geräte aus vielen Teilen des Landes dringend zur Unterstützung der zentralchinesischen Stadt Wuhan verlegt, die von der Pandemie am stärksten betroffen war.

Bislang gab es in China immer noch keine Hersteller von ECMO-Geräten. Die rund 400 ECMO-Geräte, die die Volksrepublik derzeit besitzt, wurden sämtlich aus dem Ausland importiert, während der ECMO-Markt weltweit im Wesentlichen von einigen wenigen Herstellern in den USA und Deutschland monopolisiert wurde. Diese Situation wird nun endlich durchbrochen. Seit kurzem wird das vom Forschungszentrum für biomedizinische Materialien an der Universität Sichuan, dem Ersten Krankenhaus der Xi‘an Jiaotong Universität und der Schule für Mechanik der Xi'an Jiaotong Universität entwickelte ECMO-Gerät, an dem fünf Jahre lang hart gearbeitet wurde, erfolgreich in der klinischen Praxis eingesetzt.

Das in China entwickelte ECMO-Gerät ist äußerst klein. Es wiegt nur ein Fünftel der importierten Geräte und ist daher leicht zu transportieren. Forschern zufolge passt es in einen 20-Zoll-Koffer und kann direkt mit ins Flugzeug genommen werden.

Wang Yunbing, Direktor des Forschungszentrums für biomedizinische Materialien an der Universität Sichuan, ist der Leiter des ECMO-Projekts. Er sagt, das Gerät sehe klein und einfach aus, enthalte aber tatsächlich mehrere wichtige Teile wie eine Zentrifugalpumpe, künstliche Blutgefäße, eine Membranlunge und ein Überwachungssystem.

“Zum Beispiel benötigt das importierte ECMO einen Chip für jede funktionelle Operation, während wir alle funktionellen Operationen in einem Chip vereinigt haben. Dieser „kleine Würfel“ ist tatsächlich das „stärkste Gehirn“ für den Betrieb des gesamten Geräts. So können die Ärzte problemlos auf dem Bildschirm dieses „kleinen Würfels“ operieren und das Leben der Patienten retten“, sagte Wang Yunbing.

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