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Chinas Mondsonde findet Hinweise auf Wasser

cri2022-01-19 08:00:00
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Die chinesische Mondsonde „Chang’e 5“ hat die ersten Beweise für Wassermoleküle auf der Mondoberfläche entdeckt und damit eine langjährige wissenschaftliche Debatte über die Feuchtigkeit des Erdtrabanten beendet. Dies geht aus einer Studie hervor, die am Freitag in der Wissenschaftszeitschrift „Science Advances“ veröffentlicht wurde.

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gingen Wissenschaftler davon aus, dass der Mond völlig ausgetrocknet ist. Doch im Jahr 2020 erklärte die NASA durch Fernbeobachtung, dass Wassermoleküle auf der Mondoberfläche weit verbreitet seien, auch wenn sie keine konkreten Beweise hatte, um ihre Behauptungen zu belegen.

Mondproben, die von der Mondsonde „Chang’e 5“ im Dezember 2020 entnommen wurden, ergaben, dass der Boden am Landeplatz, dem nördlichen Becken des Oceanus Procellarum, weniger als 120 Parts per million (ppm) Wasser enthält, das sind 120 Gramm Wasser pro Tonne. Ein Gestein aus der Region enthielt 180 ppm Wasser und war damit viel trockener als Gesteine der Erde.

Wissenschaftler glauben, dass das meiste Wasser im Mondboden durch den Sonnenwind eingepflanzt wurde, der Wasserstoffatome auf die Mondoberfläche geblasen hat, wo sie mit dem Sauerstoff in den Materialien auf der Mondoberfläche reagierten.

Interessanterweise ist das Gestein etwas feuchter als der umgebende Boden, was darauf hindeutet, dass es auf dem Mond zusätzliche Wasserquellen geben könnte, etwa im Inneren des Mondes, da es Hinweise darauf gibt, dass das Gestein aus dem Boden geschleudert worden sein könnte.

Lin Honglei, Verfasser der Studie und Forscher am Institut für Geologie und Geophysik der Chinesischen Akademie der Wissenschaften, sagt, das Aufspüren von Wassersignalen wie Wassermolekülen und Hydroxyl – eine chemische Gruppe, die ein Wasserstoffatom in Verbindung mit einem Sauerstoffatom enthält – sei jedoch etwas anderes als das Aufspüren von tatsächlich flüssigem Wasser. Die Wissenschaftler müssten Gestein und Boden mit Hitze behandeln, um ihnen Wassermoleküle und Hydroxyl zu entziehen und sie in flüssiges Wasser zu verwandeln.

Lin Yangting, ein Mitverfasser der Studie, erklärte, die nächsten beiden Mondmissionen Chinas – „Chang’e 6“ und „Chang’e 7“ – würden den Gehalt und die Verteilung von Wasser auf der Mondoberfläche an der gleichen Stelle genauer untersuchen. Die jüngste Entdeckung könne als Grundlage für die beiden Missionen dienen, um ihre wissenschaftlichen Ziele zu erreichen.

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