Reissorten-Zucht läuft in Fujian auf Hochtouren
Der Landkreis Jianning liegt im nordwestlichen Teil der südostchinesischen Provinz Fujian. Dabei handelt es sich um ein ökologisch angenehmes, wasserreiches und fruchtbares Land, in dem Reis in Hülle und Fülle angebaut wird. Der Landkreis wurde bereits vor mehreren Jahren vom chinesischen Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung als nationale Saatgutproduktionsbasis eingestuft.
Als Generalsekretär des ZK der KP Chinas Xi Jinping in der Provinz Fujian arbeitete, besuchte er eigens den Landkreis Jianning. Dabei unterstrich er, dass „die Reisschüssel der chinesischen Bevölkerung in China produzierte Lebensmittel sein sollten, was bedeutet, dass das Saatgut fest in unseren eigenen Händen sein muss“.
Es ist gerade Pflanzsaison im Frühjahr. Im gesamten Landkreis Jianning wird auf 153.000 mu (10.200 Hektar) Ackerland Reis-Saat mechanisch ausgesät. Allein im Kernanbaugebiet werden mehr als 50 Reissorten angebaut, während es im gesamten Landkreis Jianning über 300 Sorten gibt.
Wenn man die einzigartige topografische Umgebung aus der Luft betrachtet, so überschneiden sich im Landkreis Jianning, der am Oberlauf des Min-Flusses liegt, Hügel und Flüsse, was eine natürliche klimatische Barriere für einen hochqualitativen Reisanbau darstellt. In Verbindung mit den großen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht und den reichlichen Niederschlägen sei der Landkreis Jianning für den Anbau verschiedener Reissorten in allen Phasen geeignet, meinen Agrarexperten.
Auf dem Reisfeld werden mehrere Stücke Papier wie eine Schriftrolle auf dem Setzlingsfeld ausgelegt. Die weiße, 60 Zentimeter breite Folie ist das so genannte Sämlingspapier und sie ist biologisch abbaubar. An der Vorderseite befindet sich eine Walze, die mit einem speziellen Stärkeleim gefüllt ist. Entsprechend dem zuvor eingestellten Reihenabstand wird der Stärkeleim gleichmäßig auf dem Sämlingspapier verteilt. Bei der Vorwärtsbewegung der Maschine werden die Samen durch den Stärkeleim auf dem Papier festgeklebt. Mit dieser Technologie könnten 60 mu (4 Hektar) Land innerhalb von einer Stunde eingesät werden, was nicht nur die Effizienz verbessere, sondern auch 30 Prozent Saatgut im Vergleich zur manuellen Aussaat einspare, teilten lokale Landwirte mit.
Die Landwirte in Jianning sind der Kreisverwaltung zufolge fast alle im Umgang mit Landmaschinen geschult. Ob Bodenfräse, Sämaschine, Pflanzmaschine oder Drohne, sie beherrschen alles.
Im Jahr 2013 wurde der Landkreis Jianning als nationale Saatgutproduktionsbasis eingestuft. Insbesondere in den vergangenen zehn Jahren hat sich die lokale Saatgutindustrie eine sprunghafte Entwicklung verzeichnet. Der Anteil der landwirtschaftlichen Mechanisierung lag im Jahr 2012 bei 60 Prozent und stieg bis 2021 auf 80 Prozent an. Die Zahl der professionellen Landwirte vor Ort lag im Jahr 2012 bei über 5.000 und stieg bis zum vergangenen Jahr auf über 11.000 an, was einer Steigerung von 120 Prozent entspricht.