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Yang Wuneng: Ohne das Neue China hätte ich das nie erreichen können

cri2021-11-25 11:20:10
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Nach dem „Werther" übersetzte Yang auch noch Goethes „Faust", Thomas Manns „Der Zauberberg“ und viele weitere berühmte Werke und schuf damit in China ständig neue Begeisterung für diese alten deutschen Werke. Die von ihm übersetzte „Gesamtsammlung der Grimmschen Märchen" stellt die erste vollständige Übersetzung nach der Gründung der Volksrepublik dar. Im Juni 2018 enthielt der von CCTV News veröffentlichte Sonderbericht über „Xi Jinpings Bücherschrank“ unter anderem auch den von Yang übersetzten „Faust".

Im April dieses Jahres gab der traditionsreiche chinesische Verlag Commercial Press (CP) den Band „Yang Wunengs Übersetzungen von deutschen Klassikern" heraus, der über 25 deutsche Literaturklassiker aus verschiedenen Epochen enthält. Ein solch umfassendes Sammelwerk ist in der Branche der deutschen Literaturübersetzung bislang beispiellos.

Yang sagte: „Ich möchte ein Fortführer der guten Tradition und zugleich ein Innovator bei der Übersetzung sein. Nur durch Innovationen in der Weitergabe der guten Tradition kann das Übersetzungswesen unseres Landes immer besser werden."

„Deutschland ist meine geistige Heimat“

Im Interview mit China.org.cn machte Yang klar: „Deutschland ist meine geistige Heimat." Seit Jahrzehnten übersetzt er nun schon nicht nur die Werke vieler berühmter deutscher Schriftsteller ins Chinesische, er forscht auch als Wissenschaftler zur deutschen klassischen Literatur und bringt sie dem chinesischen Publikum näher.

Einige Auflagen des von Yang Wuneng ins Chinesische übersetzten „Faust“ von Goethe.

Bereits in seinem Aufbaustudium wählte der Germanist „Goethe und China" als den Schwerpunkt seiner Forschung. Später veröffentlichte er Monographien wie „Goethe in China". 1999 erschien von ihm als Herausgeber passend zu Goethes 250. Geburtstag dann die vierzehnbändige Reihe „Goethes Gesammelte Werk" - das größte, systematischste und eindrucksvollste Ergebnis der damaligen Studien und Übersetzungen von Goethes Werken in China.

Yang merkte im Gespräch auch an, dass Goethe zwar nie einen direkten Kontakt zu China hatte, aber durch die Lektüre relevanter Bücher trotzdem in gewissem Maße von der chinesischen Kultur beeinflusst worden sei. Andersherum hätten sich Goethes Werke auch bis nach China verbreitet, was wiederum Auswirkungen auf die chinesische moderne Literatur hatte."

Neben Goethe forschte Yang auch über andere deutsche Schriftsteller wie Friedrich Schiller, Heinrich Heine, Thomas Mann oder Hermann Hesse. Für ihn stellt die literarische Übersetzung eine Art „statische Form der kulturellen Kommunikation“ dar. Neben seinen Übersetzungen und der wissenschaftlichen Forschung beschäftigt er sich aber auch mit „dynamischer Kommunikation“. 1982 wurde Yang nach Heidelberg eingeladen, um dort am Symposium der Goethe-Gesellschaft teilzunehmen. Im folgenden Jahr gewann er für sein Forschungsprojekt „Goethe in China" eine Postdoc-Stelle an der Humboldt-Universität und studierte anschließend lange Zeit in Deutschland.

Yang Wuneng

1985 veranstaltete die Sichuan International Studies University unter der Leitung von Yang das Symposium „Schiller und China“. Dies war damals das erste wirklich große internationale wissenschaftliche Seminar, das in China zu fremdsprachiger Literatur abgehalten wurde. Selbst der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl wurde darauf aufmerksam. Darüber hinaus traf Yang auch zweimal den deutschen Nobelpreisträger Günter Grass.

Yang Wuneng trifft sich mit Günter Grass im Europäischen Übersetzer-Kollegium im Jahr 2004.

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